In dem Brief vom 10. Mai beschreibt sich Wertrher als in einen naturverliebten Menschen.

Werther begint in dem Brief, dass eine wunderbare Heiterkeit seine ganze Seele eingenommen habe, gleich den süßen Frülingsmorgen die ich mit ganzem Herzen genieße (S. 7, Z. 7-9). Weiter sagt er in Z. 10f: „… , und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. „.  Bereits in diesen beiden Aussagen gibt er wieder, was die Natur für ihn ist und was er durch sie empfindet. Sie ist wie für seine seele geschaffen und er empfindet eine wunderbare Heiterkeit durch sie.

Die Natur ist so überwältigend für ihn, dass er keine seiner Tätigkeiten in ihr vollenden kann, wie er in Z. 11- 28 sagt: “ Ich bin so glücklich, mein Bester, so ganz in dem Gefühle von ruhigem Dasein versunken, dass meine Kunst darunter leidet. Ich bin noch nie ein großer Maler gewesen, als in diesen Augenblicken. Wenn das liebe Tal um mich dampft, und die hohe Sonne an der Oberfläche der undurchdringlichen Finsternis meines Waldes ruht, und nur einzelne Strahlen sichv in das innere Heiligtum stehlen, ich ich dann im hohen Grase am fallenden Bache liege, und näher an der Erde tausend mannigfaltige Gräschen mir merkwürdig werden; wenn ich das Wimmeln der kleinen Welt zwischen Halmen, dei unzähligen unergründlichen Gestalten der Würmchen, der Mücken näher an meinem Herzen fühle, und fühle die Gegenwart des Allmächtige, der uns nach seinem Bilde schuf, das Wehen das Allliebenden, der uns in ewiger Wonne schwebend trägt und erhält; … „. Hier berichtet Werther, wie er die Natur bewundert, wenn er sich in ihr aufhält. Er schildert die Natur als ein harmonisches System und vergleicht es mit einem Tempel, wo sich die Sonnenstrahlen durch das undurchdringliche Blätterdach des Waldes  in das Heiligtum der Welt auf dem Erdboden eindringen, wo er auf der Erde liegt und dem Treiben twischen den Gräsern zuschaut.

Im weiteren Anschlus daran versucht Werther Albert seine Gefühle, dei sich in der Natur wiederspiegeln, mit Transzendenzerfahrungen zu beschreiben (S.7, Z.25f). Er vergleicht seine Gegenwart in der Natur mit der Gegenwart des Allmächtigen, des Allliebenden. Da er seine Empfindungen für die Natur nicht mit Worten beschreiben kann, vergleicht er diese mit der Gegenwart Gottes, die in der christlichen Vergangenheit als die schönste, herlichste und wunderbarste Begegnung gschildert wird.    

In letzten teil des Briefes seagt Werther: “ … ; mein Freund! wenn´s dann um meine Augen dämmert, und die Welt um mich her und der Himmel ganz in meiner Seele ruhn wie die Gestalt einer Geliebten; dann sehne ich mich oft und denke: ach könntest du das wieder ausdrücken, könntest du dem Papiere das einhauchen, was so voll, so warm, in dir lebt, dass es würde der Spiegel deiner Seele, wie deine Seele ist der Spiegel des unendlichen Gottes! – Mein Freund – Aber ich gehe darüber zugrunde, ich erliege unter der Gewalt der Herlichkeit dieser Erscheinungen.“ (S. 7, Z. 28 – S. 8, Z. 6). In diesem Textabschnitt vergleicht Werther ebenfalls Naturerscheineungen mit alltäglichen Begebenheiten. Hier vergleicht er die Abenddämmerung, den Himmel der ganz in seiner Seele ruht, mit der Gestalt einer Geliebten. Er spürt, wie der Himmel in seiner Seele ruht. Die Seele, die kein Bestandteil des Körpers sondern eine Religiöse … wie der Geist ist, wird hier im Bezug mit einer Geliebten, die in seiner Seele ruht verglichen. Hier gebraucht er zur Beschreibung der Natur die Liebe die er mit seinem ganzen Sein ,aus dem Tiefsten seines inneren heraus, liebt.

Anschließend sagt er, dass er sich danach sehne, seine Erlebnisse und Empfindungen in das Papier einhauchen zu können, dass es sich in der Seele Alberts wiederspiegelt. So wie Alberts Seele der Spiegel des unendlichen Gottes ist. Auch hier verwendet Werther transzendente Beispiele um sich so gut wie möglich auszudrücken.

Der letzte Satz dies Briefes gibt Werthers Überwältigung von der Natur wieder. Er gehe darüber zugrunde  und unterliege der Gewalt der Herlichkeit dieser Erscheineungen.

Werther beschreibt sich in diesem Brief als einen völlig der Natur hingegebenen Mann, der versucht, seine Gefühle und Empfindungen mit transzendenten Beispiele zu beschreiben. Er ist „über beide Ohren“ in die Natur verliebt, wie seine liebevolle Art der Beschreibung, seine Wortwahl und Auswahl an Vergleichen bestätigen.

Werther stellt sich in dem ersten Brief (vom 4. Mai 1771) als eine Persönlichkeit dar, die sehr viel Mitgefühl mit anderen, ihm vertrauten, Personen hat (S.5, Z.8-18). Hier zeigt Werther, dass er in der Beziehung mit Leonore die Schuld für ihr Befinden trägt. Obwohl er zuvor sagt, dass er unschuldig sei (S.5, Z9), gibt er im Nachhinein zu, dass er doch die Schuld hat. Dies zeigt, dass er bei auftretenden Problemen gern unbeteiligt, bzw. unschuldig sein möchte. Auf  S.6,  Z.1-12 bittet er seinen Freund, Werther Mutter auszurichten, dass alles in in Ordnung sei, bzw.,  „es werde alles gut gehen“ (Z.11,12). Er mag es nicht über Probleme zu sprechen, wie er in in Z.10,11 „Kurz, ich mag jetzt nichts davon schreiben, …“ selbst sagt. Sobald er Probleme zu bewältigen hat, erledigt er sie, oder tut es nebensächlich, da es ihm unpassend ist, dies zu tun (Z.11,12).

Viel mehr interessiert ihn die Natur (,die Einsamkei,) in der er sich gerne aufhält (S.6, Z.17-26). Hier berichtet er, wie schön die Natur für ihn ist und dass es ihm gut tut, sich hier aufzuhalten (Z. 17-19: „Die Einsamkeit ist meinem Herzen küstlicher Balsam in dieser paradiesischen Gegend, …“). In der natur kann er seinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf lassen. „Schon so manche Träne hab ich in dem Abgeschiedenen in dem Verfallenen Karbinetchen geweint, …“ (S. 6, Z.33- S.7, Z.1,2). Hier kann er sein Herz entspannen lassen.

Das Herz spielt für ihn eine große Rolle, da er im ersten Brief schon vier mal von ihm spricht. Wenn er vom Herzen spricht, meint Werther die eigene Personlichkeit eines Menschen, sein Empfinden und Mitleben gegenüber Dingen bzw. Lebewesen und das „innere“ (im Herzen) im Menschen. Als er von Leonore sricht, erwähnt er dass Herz, in dem sich eine Leidenschaft bildet (S.5, Z.12), „ein fühlendes Herz“, sein Herz, das sich durch die Schönheit der Natur wohl befindet (S.6, Z.17-20) und das „ein fühlendes Herz“ den Garten gestaltet hat(S.7, Z.30-32).

Der Sprachstil des Briefes ist sehr persönlich und offen gegenüber seines Empfängers. Er gebraucht lange, aus mehrerenSätze, zusammengesetzten Sätzen, um seine Gedanken und Gefüfle stärker auszudrücken und alles in einen Zusammenhang zu bringen.

In diesem Buch handelt es sich überwiegend um vier Personen, von denen der junge Werther die Hauptperson und somit der Verfasser des Buches (und der Briefe ist) ist. Er hat seine Heimat verlassen und lebt in der Natur die er liebt und und sich gern in ihr aufhält, wie er es in den Briefen an seinen Freund wiedergibt. Er zeichnet gerne (S.7, Z.13-16), ist hilfsbreit (S.10, Z5-7) und versteht sich gut mit „den geringeren Menschen des Ortes“, insberondere mit Kindern (S.9, Z.17-18). Er lässt sich von dem leiten, was ihm gerade gefällt (S.5, Z.21: „Ich will das Gegenwärtige genießen“) und versteht nicht, wie die Leute mit ihrem Leben umgehen (S.10, Z14-25). Als er sich dann in Lotte verliebt und anschließend seine innerlich zerstört ist, sieht er keine andere Möglichkeit als den Tod.

Lotte, die die Tochter eines Amtmannes ist, vertritt ihre verstorbene Mutter, indem sie sich verantwortungsvoll um ihre kleinen Geschwister kümmert. Sie spielt am Klavir und liest gerne Bücher und ist Alberts Verlobter. Als Werther in ihrem Hause ist, verliebt er sich in sie.

Albert, der Lottes Verlobter ist, tritt das erste mal am 30. Julius 1771 in dem Buch auf. Er wirkt nach außen hin gelassen,wie Werther selbst berichtet, und sie verstehen sich anfangs gut miteinander. Er handelt nach der Vernunft und liebt es, wenn man gut von seiner Verlobten spricht.

Wilhelm, der am 22. April 1771 mit Namen genannt wird, ist der Empfänger der Briefe Werthers. Er ist Werther bester Freund, mit dem er über alles reden kann, auch wenn sie nicht immer einer Meinung sind. Wilhelm ist zudem fürsorglich da es ihm wichtig ist, dass Werther eine gute Arbeitsstelle suchen soll und weil er sich auch um Werthers Mutter kümmert. Er mag das historische, wie Werther es auf Seite 12 in den Zeilen 15 u. 16 mit dem Satz: „Leb wohl! der Brief wird dir recht sein, er ist ganz historisch.“, wiedergibt.

Hier noch weitere Personen:

Der alte Pfarrer, der schon alt und ein Freund von Lotte und Albert ist, tritt das erste mal in Erscheinung, als Lotte und Werther in besuchen.

Der Graf C ist warmherzig Werther gegenüber und interessiert, so dass sich Werther und er gut verstehen und Werther nurGutes von ihm hält.

Werther versteht sich nit dem Gesandten (seinem Vorgesetztn) weniger gut als er ihn bei dem Grafen kennen lernt, da er kleinlich und sich Zeit bei seiner Arbeit lässt.

Das Freulein B gehört zum Adel, arbeitet ebenfalls beim Grafen und schätz den Adel sehr. Doch Werther und sie verstehen sich gut miteinander.

Werther fült sich mit dem Bauernjungen sehr verbunden. Obwohl dieser einen Mord begeht verteidigt ihn Werther und beschreibt seine Reinheit, wie er seine Geliebte respektiert und gut von ihr spricht.

Werther versteht sich nich gut mit dem Fürsten, weil er seine Herzlosigkeit nicht schätz obwol er intiligent ist. Als er (der Fürst) mitbekommt, dass Werther den Fürsten entlassen will, führt er ihn (Werther) auf sein Anwesen.

Aufgaben

Januar 15, 2010

Hier geht es zu der ersten Aufgabe

Hier geht es zu der zweiten Aufgabe

Hier geht es zu der dritten Aufgabe

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I Motiv des Sehens

Januar 15, 2010

Motiv des Sehens

(Mit Textbelegen der alten Ausgabe)

Eines der am häufigsten auftretenden Motive ist das Motiv des Sehens. Galilei unterscheidet es in zwei Arten von sehen.

Die erste Art des Sehens beruht darauf, wie die Gelehrten und Kirchenväter bspw. die Bewegungen der Gestirne sehen und sie deuten. Sie können nichts beobachten, da sie ein freiwillig eingeschränktes Blickfeld haben. Sie sehen nur das was in den heiligen Schriften (des Aristoteles) und in der Bibel geschrieben steht. Sie geben sich mit diesen zufrieden und somit für neue Erkenntnisse und Lehren verschlossen.

Anders hingegen ist Galileis Art zu sehen, die bei ihm immer im Vordergrund steht. Man erkennt sie, als Galilei seinen Schüler Andrea anfährt: „Du siehst gar nichts. Du glotzt nur. Glotzen ist nicht sehen.“ (S.11). Mit dieser Aussage meint er das verstehende Sehen, das über das registrierende wahrnehmen hinausgeht. Er verbindet damit ein Sehen, dass so viele wie möglich erkennt und es logisch erklärt. So vermittelt er Andrea im ersten Bild, mit einem wissenschaftlichen Experiment, mit Hilfe eines Apfels und eines Holzsplitters, der im Apfel steck, die Bewegung der Gestirne. Dies erkennt man auch im dritten Bild (S.36) als Virginia ihren Vater fragt: „hast du nichts Neues mehr mit ihm am Himmel gesehen?“ und Galilei ihr mit den Worten: „Nichts für dich.“ antwortet. Das bedeutet, dass sie in seinen Augen ebenfalls nicht dieses erkennende Sehen hat. Wenn sie nun durch das Fernrohr schauen würde, würde sie zwar etwas sehen, doch sie würde nichts daraus erkennen, bzw. Zusammenhänge erschließen können.

Zusammenfassung der XV Bilder

Im I. Bild werden zu Beginn die zwei wichtigsten Personen vorgestellt, die dann auch im weiteren Verlauf des Dramas eine große rolle spielen. Galilei ist Forscher der Astronomie und auch Lehrer an der Universität in Padua. Andrea Sarti, der Sohn der Haushälterin Galileis ist sein kleiner Schüler. Ihm versucht er das Kopernikanische Weltsystem zu erklären, an dem er gerade forscht um es zu bestätigen. Die Kirche (Inquisition) ist jedoch von der Ptolemäischen Weltanschauung überzeugt und somit ein Hindernis für Galilei, seine Lehre zu verbreiten, wie es in den folgenden Bildern noch zu sehen sein wird. Wegen Geldnot versucht Galilei Geld von der Regierung (der Kurator) zu bekommen, welche ihm aber keines für Forschungszwecke zur Verfügung stellt, da seine Erfindungen, ihrer Ansicht nach, nutzlos sind. So ist er auf Privatschüler angewiesen, die er jedoch ohne große Freude aufnimmt. Sie folgen nur seinen Forschungen weil sie von ihren Eltern beauftragt wurden, sich in der Wissenschaft fortbilden zu lassen (Ludovico).

Im II. Bild lässt Galilei, da wegen Geldnot gezwungen ist auch für die Regierung zu arbeiten indem er ihr Neuheiten seiner Erfindungen verkauft um so mehr Geld zu verdienen, ein Fernrohr verkaufen, welches schon bereits in Holland verkauft wird, als seine Erfindung auf den Markt bringen. Er hat nur die Farbe des Futterals verändert und zeigt kein weiteres Interesse hierzu, da ihm die Himmelskörper wichtiger sind und das Fernrohr nur ein Hilfsmittel für ihn und seine Forschung ist.

Im III. Bild kommt die Inquisition erneut zu Galilei um das Geld, welches Sie ihm für das Fernrohr gaben, zurückzuholen, da sie den Betrug Galileis bemerkt hatten. Da mittlerweile im Hafen lauter Fernrohre eintreffen und zu günstigeren Preisen als bei der Inquisition an die Bürger verkauft werden. Daraufhin beschließt Galilei nach Florenz zu ziehen und teilt dies seinem Freund und Mitforscher des kopernikanischen Systems Sagredo mit, welcher jedoch versucht ihn davon abzuhalten.

Im IV. Bild befindet sich Galilei mit Familie Sarti (Frau Sarti, Andrea (und Virginia die Tochter Galileis)) bereits in Florenz und will hier nun sein Weltsystem der Regierung vorstellen und an Hand des Fernrohrs beweisen, woraufhin er den Großherzog (Cosmo) und die Wissenschaftler zu sich einlädt. Zu beginn geraten Andrea und Cosmo in eine Diskussion die in einer heftigen Auseinandersetzung endet und erst durch das Betreten des Raumes der Übrigen, beendet wird. Galilei versucht vergeblich die Herren dazu zu bringen, durch das Fernrohr zu schauen. doch diese wollen sich nicht von seiner Lehre überzeugen lassen. Sie zeigen noch nicht einmal Interesse an seinen Forschungen. So endet diese Zusammenkunft in einer starken Diskussion. Und ohne sich zu einigen verlassen die Geladenen Galilei.

Im V. Bild wird auch Florenz von der Pest befallen, woraufhin Familie Sarti die Stadt fluchtartig verlassen. Galilei hingegen beharrt darauf, in der Stadt zu bleiben, ohne sich um die Bemühungen Frau Sartis, ihn mit aus der Stadt zu retten, zu kümmern, in der Stadt zu bleiben, da er noch Forschungen zu beenden hat um sie dann nach Beendigung in Rom vorzustellen. Nach drei tagen der Abreise der Sartis kehrt Andrea nach Florenz zu Galilei zurück um bei ihm zu sein und ihm weiterhin bei seinen Forschungen zu helfen. Er ist während der fahrt vom Wagen abgesprungen und zu Fuß zurück gekehrt.

Im VI. Bild werden Galileis Forschungen im Vatikan von Peter Clavius und anderen Astronomen untersucht und als richtig und wahr bestätigt, worauf Galilei (aber auch schon zuvor) weitere seiner neuen Theorien unter die anderen anwesenden Gäste bringt.

Im VII. Bild wird Galilei, zusammen mit Virginia und ihrem Verlobten Ludovico zu einem Kardinalsball in Rom eingeladen. Hier versuchen ihn zwei der Kardinäle (Bellarmin und Barberini) zu bitten seine Lehre über das Kopernikanische still schweigend zu bewahren. Doch diese Unterhaltung artet zu einer starken Diskussion aus. Galilei und die Kardinäle versuchen sich gegenseitig mit Zitaten der Wissenschaft und der Bibel zu überzeugen, was aber kein Ergebnis erbringt, so dass die Lehre des Kopernikanischen Weltbilds verboten wird und Galilei den Ruf eines Ketzers erhält.

Im VIII. Bild wird Galilei von einem kleinen Mönch besucht, der sich nicht mehr sicher ist, welcher Lehre er glauben soll. Da es nun die der Kirche und die Kopernikanische Lehre gibt und er selbst Mathematiker ist und Naturwissenschaftliche Interessen besitzt. Sie unterhalten sich auch darüber, welche Folgen und Gefahren es haben kann, wenn Neues oder Unbekanntes unter das Volk bringt.

Im IX. Bild erfährt Galilei, dass der Papst im Sterben liegt und dass der Mathematiker Barberini der neue Papst werden könnte. Dies gibt ihm den Anstoß, nach einer achtjährigen Schweigepflicht, wieder in der Wissenschaft mitzuwirken. Das Interesse an der Wissenschaft hat er trotz der Schweigepflicht nicht verlassen, da er mit seinen Schülern (Andrea, Federzoni und dem kleinen Mönch) zurzeit mit Eisstückchen in Wasser experimentiert. Er will nun wieder mit seinen Erkenntnissen und neuen Ergebnissen unter das Volk treten, da er entdeckt hat dass die Sonne sich nicht fortbewegt und somit auch nicht an den Kristallschalen befestigt sein kann. So kann er beweisen, dass das Ptolemäische System falsch ist, da er die Sonnenflecken untersuchte, von denen ein Großer Teil der Bevölkerung sprach.

Virginia und Ludovico stehen derzeit ganz in ihren Hochzeitsvorbereitungen.

Im X. Bild, in dem die Fastnacht in Florenz beschrieben wird, werden die Theorien Galileis zum Motiv des Volkes, welches Galilei in vielen neuen selbst erdachten Liedern berühmt macht.

Im XI. Bild bittet Galilei um einen Audienz beim Großherzog wo er dem Eisengießer Vanni begegnet. Dieser versichert ihm die Unterstützung vieler Regionen und rät ihm Florenz zu verlassen. Galilei missachtet jedoch den Rat des Eisengießers und begibt sich zum Hof, wo er dann anschließend zur Inquisition nach Rom geordert wird.

Durch das viele beobachten der Sonne und ihren Flecken haben Galileis Augen und ihre Fähigkeit nachgelassen.

Im XII. Bild versucht der Inquisitor den neuen Papst (Barberini) zu überzeugen, die Lehren Galileis zu verbieten. Doch durch die neuen Lehren Galileis können neue Sternkarten hergestellt werden, welche einen guten Umsatz machen und somit nahezu unerlässlich sind. Dies ist auch der Grund, warum der Papst seine Meinung nicht ändern will. Erst als er aus einem Buch Galileis erfährt, dass dieser die Kirche für dumm erklärt ändert er seine Meinung, lässt Galileis Lehren verbieten und verurteilt diesen.

Im XIII. Bild widerruft Galilei seine Lehren, da er die Foltern und Qualen, die er im Gefängnis erlitt, nicht länger ertragen kann. Hiermit enttäuscht er seine Freunde und Schüler die fest davon überzeugt waren, dass er nicht widerrufen würde, da er selbst fest von seinen Lehren überzeugt war.

Im XIV. Bild wird der fast blinde Galilei von seiner Tochter Virginia in Florenz in einem Landhaus unter Aufsicht von einem Mönch gepflegt. Hier vollendet er im Untergrund sein Lebenswerk und legt eine Kopie von diesem an. Das Werk besteht aus einem Buch (Discori), das von Fallgesetzten und Mechanik handelt. Als Andrea, als erwachsener Mann, Galilei nach langer zeit besucht, berichtet er ihm was seit der Widerrufung bereits geschehen ist. Erst als Galilei ihm die Kopie seines Werkes gibt, vertragen sie sich wieder und Andrea reist mit dem Werk Galileis nach Holland, um die Forschungsfreiheit zu nützen.

Das originale Werk hingegen gerät an die Inquisition.

Im XV. Bild erreicht Andrea Holland und beginnt die Lehre Galileis zu verbreiten. Er beginnt bei einem Jungen dem er erklärt, dass die Menschheit immer noch sehr unwissend ist.

„Jetzt können die Theologen zusehen, wie sie die Himmelskörper wieder einrenke! Das hat man nun davon wenn man nur stur und selbstsicher Dinge behauptet, die man nicht selbst erforscht hat. Aber es wird wirklich nicht leicht, dem Volk eine neue Lehre beizubringen, da viele sicher aufständisch und und taub gegenüber der neuen Lehre sein werden. Selbst in unseren Kreisen sind die Leute anderer Ansicht über die Gestirne und wollen es so beibehalten. Sicher werden sie auch nicht bereit sein, das neue und vor allem kompliziertere Weltsystem zu akzeptieren, da sie einfach zu faul und somit genügsam mit dem Alten sind. Viellicht werden sie Peter Clavius wegen falscher Lehre oder betrug ins Gefängnis werfen lassen. Es könnte ja sein, dass Clavius bestochen wurde und deshalb die Lehre für richtig erklärt hat.”

Parallelen zu Berthold Brecht und Galileo Galilei

Galelei gibt in den Theaterstücken Brechts, Brechts Charaktereigenschaften wieder.